Dell C1660w/Xerox Phaser 6000B mit Ubuntu 24.04

Egal, ob Windows-, Linux- oder Mac-Nutzer, es ist frustrierend, wie manche Hersteller von Peripheriegeräten wie Druckern, Plottern, Scannern, Sensoren und Diagnosetools ihre Softwareunterstützung abhandeln. Und bei Dell kommt man noch recht gut weg: Dell sortiert die Treiber, auch alte, die sie haben, ordenlich und findbar auf ihrer Webseite.

Deshalb möchte ich hier eine Anleitung geben, wie wir einen Dell C1660w – übrigens eine Dell-Variante des Xerox Phaser 6000B – auf deiner neuesten Linux-Distribution zum Laufen bringen.

Geschichte

Um den Dell C1660w und seine Eigenheiten zu verstehen, müssen wir kurz ins Jahr 2011 zurückblicken: Xerox brachte damals seine 6000er-Serie auf den Markt, mit offizieller Unterstützung für „Windows® XP, Server 2003, Server 2008, Vista, 7; Mac OS® Version 10.5 und höher, Sun Microsystems Solaris 10, Novell NetWare® 5.x/6.x Open Enterprise Server (nur IP), Linux Red Hat Enterprise 4, Fedora Core 4, SUSE 10.x, 11.x“. Diese Linux-Systeme basierten größtenteils auf der i386-Architektur, sodass Xerox nur einen i386-Treiber mit den entsprechenden Abhängigkeiten bereitstellte. Während man den Treiber unter Mac OS oder Windows einfach installieren konnte, war die Sache unter Linux, insbesondere auf einem x86_64-Architektur-System, etwas komplizierter.

Zwei Jahre später: Dell bringt eine umbenannte Version des Xerox Phaser 6000B auf den Markt, den Dell C1660w. Äußerlich sieht dieser ziemlich anders aus und passt perfekt in die Zeit zwischen 2013 und 2016, als Dell-Produkte ein kantigeres Design erhielten, meist schwarz oder dunkelgrau waren und das neue schicke DELL-Logo auf der Vorderseite prangte. Wenn man beide Geräte vergleicht, erkennt man spezifische Ähnlichkeiten, aber Dell fügte auch neue Funktionen hinzu, wie z.B. WLAN-Fähigkeiten (obwohl sie immer noch auf kabelgebundenes Ethernet verzichteten), ein beleuchtetes Display und eine etwas andere Steuerung.

Doch Dell fügte nicht nur neue Features hinzu, sie ließen auch etwas weg: die Linux-Unterstützung. Zum Glück für uns: Wir können diese durch die Verwendung des Xerox 6000B-Treibers selbst hinzufügen.

Vorgehen

Abhängigkeiten für i386 installieren:

sudo apt-get install -y libcupsimage2:i386 libstdc++6:i386

Treiber herunterladen:

Nur bei Xerox selbst verfügbar, man muss der EULA zustimmen, Link ist hier. Lasst mich wissen, wenn der Link nicht mehr geht. Vielleicht kenne ich jemanden, der jemanden kennt, der seinen „Downloads“-Ordner nicht so häufig bereinigt.

Treiber installieren:

unzip 6000_6010_deb_1.01_20110210.zip
sudo dpkg -i deb_1.01_20110210/xerox-phaser-6000-6010_1.0-1_i386.deb

Den korrekten Treiber auswählen:

Et voila

Geschafft: Wir haben einen 11 Jahre alten Dell C1660w oder 13 Jahre alten Xerox Phaser 6000B auf Linux installiert. Ob über USB oder WLAN – der Drucker läuft und wir können sogar die Druckerfreigabefunktion über CUPS aktivieren (meistens eher bei USB-Verbindung). Wichtig ist nur, dass der richtige Treiber bzw. die richtige PPD-Datei gewählt wird: „Xerox“ -> „Phaser 6000B v1.0“.

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